Mittwoch, 3. Oktober 2018








Dr. Allan Cott spricht über Dr. Wilhelm Reich


Wir interviewten Dr. Allan Cott 1989 auf unserer USA Reise. Er starb 1993.
Cott stand nicht auf unserer Liste, Digne hatte ihn auch nicht interviewt, dabei war Cott ein wichtiger Zeitzeuge. Er lebte in der 5th Avenue mit seiner jungen Frau nicht weit ab von Tiffany. Diese Art von Häusern in einer so teuren Strasse in Manhattan haben einen Portier. Das heißt man kommt da gar nicht so einfach rein, aber mit Anmeldung und Nachfrage stand uns die Tür offen. Es ist unglaublich, mit Myron Sharafs Lektüre "Fury on Earth" fanden wir Cott in dem New Yorker Telefonbuch. Er sagte uns, dass er sowie gerade dabei gewesen wäre noch seine Notizen über Reich durchzugehen und in soweit wären wir sehr willkommen. Mit minimalem Einsatz mit unserer MS 1 Kamera und einem Richtmikrofon begannen wir Cott zu interviewen.
Vor 20 Jahren hätte ich dieses Interview keinesfalls auf das Netz gebracht, weil ich viel zu verflochten mit der Orgon-Vertretung war. Aber heute wo man mehr an seinen Nachlass denkt und es heute klar ist, dass es keinen Film, wie wir gehofft hatten, aus diesem Material geben wird, finde ich es schon wichtig, dass unsere Interviews nicht irgendwann in irgend einem Papierkorb landen-
 
Aber der Reihe nach. Zu Beginn der Reise hätten wir niemals geglaubt diese Art von Informationen zu bekommen wie die Tage sie nach oben beförderten.
Alan Cott ist eine historische Persönlichkeit, nicht nur in Bezug auf Reich sondern auch in der späteren Vitamintherapie. Man findet ihn im Internet.
Cott gehörte zu den 3 Freunden aus dem Marlboro-Krankenhaus in New York die Reich rekrutierte. Die beiden anderen waren Elsworth Baker und Dr. Raphael. Baker lebte ja bekanntlich nicht mehr und Raphael hatte sich ja unter Vorwenden vor dem Interview mit uns gedrückt. Er starb ebenfalls inzwischen.

Cott war bestimmt der konservativste Doktor, der für Reich arbeitete. Zu dieser Zeit sprach Reich nicht mehr direkt zu Personen wie zu Einstein 1941, er schickte einen Delegierten und das war oftmals Allan Cott. So sandte Reich Cott zu Mrs. Roosevelt (Frau des ehemaligen Präsidenten) um ihr die Orgontheorie zu unterbreiten. Mrs. Roosevelt wiederum wandte sich gerade an Robert Oppenheimer, für den Orgon nichts hergab. Fälscher hätte es nicht laufen können, zumal Cott nicht an Orgon glaubte und damit selbst der Blamierte war.

Cott hatte eine absolute Hochachtung für Reichs Charakteranalyse. Er bemängelte zutiefst, dass Reich nirgends in der psychoanalytischen Literatur genannt wurde und wird.
Cott begann als Freudianer und erkannte den immensen Nutzen der Charakteranalyse. Doch Reich sah überall nur Orgon und wer das nicht teilen wollte wies er als pestilent zurück.
Cott machte Reichs angebliche Schizophrenie dafür verantwortlich, die er vehement vertrat. Er glaubte nicht das sie durch äußere Ursachen hätte entstehen können. Er glaubte an die Theorien des Psychiaters Clicklew, nachdem Schizophrenie angeboren sei und irgendwann ausbricht. Clicklew stellte sogar den Fall Reich namentlich als Beispiel in einem Buch vor. Hier stellt sich also die Frage: Ist Orgon nur eine psychotische Episode mit Langzeitwirkung oder aber gibt es eine Mauer zwischen der "normalen Welt" und einer tieferen Ebene, die wahr ist. Was ist der Schlüssel dazu?

Cott glaubte nicht dass das Oranur- Experiment irgend etwas in der Atmosphäre veränderte, noch glaubte er, dass es irgendwelche Wirkungen auf Personen ausgeübt hätte. Über Reichs Krebsforschung wusste er so gut wie gar nichts. An einen Nutzen dieser Forschung glaubte er nicht. Ebenso wenig glaubte er an Reichs meteorologische Arbeit. Er meinte Reich hätte in Arizona die Jahreszeit gehabt, in der sowieso Regen fällt. (Das wiederspricht unserer Erfahrung die wir 1989 selber machten, wobei durch Cloudbusting zum ersten mal Regen nach sehr langer Zeit in Arizona fiel).
Berechtigte Kritik gab es an Reichs Benehmen anderen Menschen gegenüber. Er glaubte das Reich Theodore Wolfe in einen Selbstmord getrieben hätte. Die gute Übersetzung von Reichs Schriften ging ausschließlich auf Wolfe zurück.
Reich ging zuletzt mit Menschen nicht gut um. Er wollte Menschen die glaubten und willig arbeiteten

Zum Abschluss schenkte uns Allan Cott ein Dia mit Wilhelm Reich an seinem Auto.

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