Mittwoch, 27. Februar 2019



Papst Franziskus und der sexuelle Missbrauch in der katholischen Kirche
Zum Gipfeltreffen über den sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche am 21.- 24. Februar 2019 in Rom


Auf den längeren Artikel "die Existenz Gottes" folgt jetzt der kürzere Artikel " Papst Franziskus und der sexuelle Missbrauch in der katholischen Kirche."

Die Antagonisten Sex und Gott- oder die Erbsünde Sex und Gott, Gefühl und Geist, ein Problem das nur der Mensch in der Biologie hat, logischerweise.
Über sexuellen Missbrauch in der Kirche wird schon länger gesprochen. Untersuchungen dazu, in der auch die Kirche maßgeblich involviert war, wurden von der Kirche je gestoppt, als es brenzlig wurde. So geht es eigentlich nicht!

Aber zur Zeit des venedischen Karnevals gibt es die Konferenz mit Papst Franziskus, in ähnlichen Verkleidungen, der erstmals mit 190 Kirchenvertretern wohl signalisieren soll: so kann es nicht weiter gehen. Eine schöne Märchenveranstaltung für Erwachsene.

Obwohl dieser erste Schritt ein Zeichen ist, ist es auch vielleicht auch nicht mehr.
Seit 1946 wurden 3777 Fälle von Missbrauch bekannt. Aber es gibt bestimmt eine beachtliche Dunkelziffer. Bei den Berichten über kindlichen Missbrauch drehen sich einem sträubend die Haare nach oben.
Nicht nur Kinder wurden bedrängt, auch Nonnen hat man vergewaltigt. Kontrolle verloren?
 
Die Kirche arbeitet wir eine Monarchie. Es gibt eine Hierarchie des Gehorchens. Und es gibt keine Gewaltenteilung. Wer die Gesetze erlässt, richtet auch über sie.
 
Man arbeitet sich derzeit an einer Abtragung von Oben nach Unten. Dort stößt man immer auf Strukturen und wieder auf Strukturen, aber eins hält man für unwahrscheinlich: dass der Zölibat das entscheidende Indiz ist hält man für unwahrscheinlich!
Alles ist nur ein strukturelles Problem. Dabei vergisst man eins: Der Zölibat blockt explizit die Sexualität! Die ist nun mal angeboren und nicht zur Verdrängung.

Wie es zum Zölibat kam ist etwas für Historiker. Sex (die Erbsünde) und Gott stehen sich prinzipiell feindlich gegenüber. Das sexuelle Leben zu dem auch die Fortpflanzung gehört ist das normale irdische Leben.


Eine andere Art davon, abgehobenes spirituelles Leben, ist oft die Flucht vor dem Leben. Manche  Mönche mit denen ich gesprochen habe wissen das.


Wer Sex hat, hatte auch in der Vergangenheit schnell eine Familie und das heißt Ernährer zu sein und da ist vielleicht nicht so viel Zeit für Gott. Jedenfalls war das früher so, vor der Pille. Heute könnte das anders sein. Aber das hieße Veränderung.

Früher waren auch Klöster ein Ort zu dem Kinder fliehen konnten, die keine Eltern mehr hatten oder Eltern, die ihre Kinder nicht ernähren konnten. Das gab es auch, die soziale Institution Kirche. Aber in der Vergangenheit waren Frauen ja andauernd prinzipiell schwanger.

Doch der Sex stand am Anfang und ist auch Thema in der späteren Entwicklung der Jungs und Mädchen. Zur Pathogenität der Sexualität. Wir gehen in der Sexualökonomie von sexuellen Charakteren aus, die sich speziell bis zum 4. Lebensjahr bilden, längst bevor sich jemand Gedanken machte, ob er Mönch oder Nonne werden wollte.


Die Sexualität entfaltet sich von der Oralität, der Stunde Null bis zur Genitalität im Jahre (ca) vier.

Ein genitaler Charakter (Endstadium) wird später wenig Interesse am Zölibat finden.
Ein Zwangscharakter (Analsexualcharakter) findet nicht gut einen Partner. Er hat Angst und quatscht zu viel, langweilt anstatt Liebesanstrengungen zu machen. Er hat also oft Probleme in der Liebe, neigt zur Flucht vor einem sexuellen Leben.
Der hysterische (inzestuöse) Charakter flieht vor der Sexualität und sucht sie so auch nicht.
Der einzige Charaktertyp der sowohl ein Interesse an Sex hat ist der sogenannte phallische Charakter. Er bildet sich, wenn das Kind das Genital als Reizzentrum entdeckt. Der "phallische Charakter" hat zwei Ausführungen, den unbefriedigten Typ und den verdrängten Typ. Der verdrängte Typ neigt gerne zur Askese, ist gerne Prophet, Guru, Abt etc..
Das phallische Stadium geht in der normalen Entwicklung in den genitalen Charakter, also die Gesundheit über. Tut er das nicht, beharrt er auf dieser Stufe, sprechen wir in der Sexualökonomie von dem chronischen "phallischen Charakter" ( Wilhelm Reich Charakteranalyse 1948).
Ich weiß das diese Darstellung erheblich zu kurz ist für ein Publikum, das Sexualökonomie nicht kennt. Man ist geneigt zu meinen, das so etwas aus der Vorzeit der Psychiatrie kommt, wie Freud.
Heute in den Zeiten des CDI 10 wäre so etwas überholt. Ist es aber nicht!

Niemand wird leugnen, dass die Sexualität irgendwann im Leben der Heranwachsenden eine Rolle spielt.


Egal wie die Fälle des Missbrauchs liegen, das ist nicht unser Fall, dafür sind andere zuständig. Somit sind wir hier weder Ankläger noch Verteidiger.

Das tun bereits andere, wie inzwischen schon der Papst selber und vor allem die Opfer.
Wir möchten nur auf eins hinweisen. Sexualität ist ein angeborenes Grundbedürfnis. Es ist nicht nur für die Zeugung da wie unsere Großeltern meinten. Jeder weiß, dass das nicht stimmt.

Sie zu unterdrücken ist im normalen Leben bereits fatal und noch fataler in Form des Zölibats. Der Zölibat ist nicht irgend etwas in der katholischen Kirche. Er ist eine Form der Neurose, also krank und gefährlich. Er müßte genauso wie die Beschneidung verboten werden. Jeder Mensch sollte sich frei entscheiden können wie er mit seiner Sexualität leben will. Auch in der Religion. Das ist Demokratie. Die fehlt bei Gottes Vertretern, Besserung ist nicht in Sicht.

Am frühen Sonntag trennte sich die Kongregation.
Der Papst verurteilte abschließend den sexuellen Missbrauch an Kindern innerhalb der Kirche. Veränderungen gab es wie Erwarten nicht. Statt dessen stellte der Papst es so dar, als wenn das Böse sich der Kirche bemächtigt hätte, die Kirche selber aber nichts damit zu tun hätte. Das entspricht noch nicht einmal der Richtigkeit und so kann man eine Sache auch nicht angehen. 

John Joachim Trettin, Sonntag, den 24. Februar 2019 

Don´t cut your hair-let your free flag flying

Freitag, 1. Februar 2019

DIE EXISTENZ GOTTES


Weihnachten ist vorbei und zum Jahresende hin dreht sich nicht mehr alles um den Sohn Gottes, Jesus. Man sieht jetzt der Silvesterparty und dem neuen Jahr entgegen, jedoch: Mit Gott fing alles an! Er schuf Himmel und Erde, den Menschen und die Voraussetzungen für den Sündenfall. So schildert es die Bibel. Die Schlange ist ein Hinweis auf den Penis, das heißt Sexualität, die natürlich schon damals patriarchalisch war. Die Schlange sagte: Wenn ihr von der Frucht esst, werdet ihr werden wie Gott und wissen was gut und böse ist. Adam und Eva erkannten als sie von dem Apfel gegessen hatten, dass sie nackt waren und dass sie etwas böses getan hatten.

Gott, der Vater war natürlich ein Mann, der sich Mose auf einem Berg in Feuer zeigte. Doch das Rätsel um den verbotenen Apfel und die Aufforderung ihn zu essen bleibt nach wie vor ein Mythos. Ab da waren es die Menschen, die sich mit Gott auseinandersetzen mußten.


Lange Zeit beherrschte die Religion die Politik. Aber bereits in der Antike gab es Ansätze zu dem, was wir heute Naturwissenschaft nennen. Seit der Renaissance 1300 bis 1600 wurde bereits klar, dass die Bibel und Religion die Welt nicht erklären konnten. Anfang des 18. Jahrhundert machte Isaak Newton viele naturwissenschaftliche Erkenntnisse, mit denen wir heute noch arbeiten, trotz Einstein und Quantenmechanik. 

Bereits im 16. Jahrhundert stieß Galileo Galilei mit der Kirche zusammen, weil sich seine astronomischen Beobachtungen nicht mit der Bibel deckten. Die klerikale Elite verlor allmählich an Boden, sie zwang Galilei abzuschwören. So konnte er sein Leben retten, die Bibel aber nicht ihre Theorie. Die Naturwissenschaft erklärte die Schöpfung anders, besser, klarer und genauer.
Und letztlich die biologischen Arbeiten von Charles Darwin die er 1859 unter dem Titel " The Origin of Species" lange nach seiner Entdeckung veröffentliche, zeigte, dass der Gott der Bibel wohl mehr in den Bereich der Märchen oder Psychologie gehörte, aber nicht in die Wirklichkeit.

Die Bibel beschreibt historische Ereignisse, wie die Überschwemmung zur Zeiten der Arche Noah (3. Jahrtausend v. Chr., aber unter der Prämisse der Gebote eines Gottes (Genesis 1.Buch Mose), der straft und diskriminiert (die strenge Seite Gottes). Ich will hier nicht über die Naturüberschwemmung und den Dauerregen, den es tatsächlich gab, eingehen, aber Gott hatte damit nichts zu tun und es regnete auch nicht, weil Gott den Rest der Menschheit umbringen wollte. Hier trafen sich Realität und geschickte Interpretation der Bibelautoren.

Politik ist ein Prinzip mit einem Januskopf. Eigentlich sollte sie die Gesellschaft administrieren, doch in der Realität ist sie ein Amalgan von Administration der Gesellschaft und reinem Machtringen. Längst ist aus der Politik eine eigene Klasse entstanden in der es eigentlich nur um Macht und Vorteil geht. Die Probleme der Wirklichkeit werden dementsprechend gebogen. Auch was die diesbezüglichen Theorien Gottes betreffen ist hier keine Ausnahme.

Aber: Gestürzt wurde eine Klasse (wie z.B. die Aristokratie) um sie danach anders wieder zu errichten, die Bourgeoisie. Liberalität sollte sich noch mehr vertiefen. So entstand der Kommunismus, um die Arbeiter zu befreien. Leider entstand daraus der Stalinismus und Maoismus. Die kommunistische Partei dominiert heute noch China und Nordkorea. Die DDR gibt es nicht mehr und Kuba ist auch im Umbruch. Der Kapitalismus hat (zunächst) alle Systeme besiegt. Der Islam ist auf dem Vormarsch (selbe Gottquelle) und bisher weiß niemand was die Welt von ihren Fesseln wirklich befreit. Das Christentum nimmt ab und bestimmt schon seit Jahrhunderten nicht mehr die Politik.


Schaut man sich um, so erfährt man, dass Naturwissenschaftler gerne mit der Religion (Gott) sympathisieren obwohl es kein Indiz gibt Gott beweisen zu können. Trotz ihrer Fülle ist Naturwissenschaft leer, vor allem seelenlos. Sie ist wie ein Uhrwerk das abläuft, weitgehend mechanisch. Sie beschreibt, aber erklärt nichts, wie z.B.: Warum gibt es das Weltall? und Warum gibt es uns überhaupt? Wer bin ich? 


Die Naturwissenschaft weiß es nicht. Der Big Bang ist die letzte Tür. Aber was ist dahinter. Schon Kinder fragen sich das. Und manchmal entsteht auch der Gedanke: "Ist das alles vielleicht nur ein Traum?" Realistisch entscheidet man sich dagegen.

Man würde Gott heute gerne in die Naturwissenschaft integrieren. Leider klappt das nicht so ganz trotz philosophischer Akrobatik.
Aber nicht nur die Naturwissenschaftler möchten Gott, sondern auch die gebeutelten Menschen. Auch wenn die Kirche heute nicht mehr so zur Buße ruft, so haben die Menschen doch Schuldgefühle, begründeterweise. Ist man der Meinung, dass nach dem Tode nichts mehr kommt, muss man die Probleme mit sich selbst ausmachen oder man geht in eine Therapie. Gibt es aber eine Nahtstelle zwischen diesem und einem anderen Leben, so könnte Gott doch eine Rolle spielen.
Schuf Gott den Menschen (Mose) oder schuf der Mensch Gott, wie Feuerbach meint.
Wie könnte ein Gott überhaupt in die Welt kommen.
Warum glauben überhaupt Menschen an Gott.
Ist es eine alte Erinnerung in unseren Erinnerungskassetten (Eva Reich) aus vergangener Zeit als wir selber mal Götter waren oder ist es einfach die tiefsitzende Angst der Urmenschen.
 
Da der Mensch sich nicht selbst gemacht hat, muss es einen Macher geben, besser einen Macher geben, der mehr kann als man selbst. Warum wollen die Menschen einen Gott?

In der Frühgeschichte der Menschen sind besonders Naturkräfte, denen man ausgesetzt ist, wie beispielsweise Blitz und Donner bedrohlich. Probleme mit der Ernte, oder anderes. Da muss es Götter geben, die diese Kräfte beherrschen. Und zu Göttern kann man nur beten, sie ansprechen und bitten und gnädig stimmen. Das ist die Welt der Schamanen, die auch heute wieder sehr gefragt sind. Es ist die Welt des neuen Animismus.


Ist man anders gestrickt, so ist man gerne in einer größeren sozialen Gruppe, einer Kirche oder einer Sekte. Hier wird einem die Wirklichkeit erklärt. Die eigene Meinung ist weniger gefragt. Gott wird Inhalt für Agitation. Schon bald wird Gott einfach zu einem Pragmatismus, der einfach zur Welt dazu gehört. Gott existiert.

Aber in der Tempelreligion ist das natürlich etwas anderes.Trotzdem: hier gibt es Trost, in eingeschränktem Maße,  Verständnis und einen Inhaltskern. Man muss daran glauben. Die wirkliche Natur ist von so etwas unabhängig. Alle Kulturen setzen sich letztlich in Macht um, die Geld oder das entsprechende Äquivalent bringt.

Die Revolution des Monotheismus: Alte Kulturen wie die Griechen oder die Römer hatten eine Vielzahl von Göttern. In Ägypten verdienten viele daran. Es gab den Pharao, die direkte Linie von Oben und andererseits die Priesterschaft, ein Machtapparat des Tempels. Wie das des Öfteren so ist, gibt es irgendwann Konflikte bezüglich der Kompetenz.


So wie bei dem Pharao Amenophis dem III. im 1400 v.Chr.. Er prägte den ersten Monotheismus. Sein zentraler Gott war Amun Re, während die Priester den anderen Lokalgottheiten vorstanden und an ihnen durch Opferungen etc. verdienten.

Hier war der Monotheismus aus politischen Gründen entstanden, wie wir wissen zum 1.Mal! Alles war jetzt in einer Hand. Die Tempel wurden geschlossen, die Priester und ihre Götter entmachtet. Der Sohn von Amenophis dem III. war Echnaton, besser bekannt durch seine Frau Nofretete, dessen Büste in Berlin im Ägyptischen Museum steht. Er übernahm das monotheistische Prinzip, aber nicht den Gott. Sein Gott war Aton, ein Sonnengott.
Echnaton verließ die alte Hauptstadt und baute eine neue Stadt weit entfernt von der alten Hauptstadt und nannte sie "Achet Aton"

Auch hier gab es nur einen Gott- "Aton", keine Lokalgottheiten. Alles unter einem Dach. Doch das Prinzip war wohl zu anspruchsvoll.- Und so zerfiel die neue Stadt nach seinem Tod 1347 n.Chr.. Memphis wurde die neue Hauptstadt. Die Lokalkulte mit ihren Göttern flammten wieder auf und ebenfalls auch die Priesterschaft. So wollten es die Priester und das Volk, das den Göttern opferte unter der Regentschaft von Tutanchamun. Die organisierte Regierungsstadt war wieder Memphis. Das war das Ende der 18. Dynastie. Der erste politische Versuch zum Monotheismus war erst einmal gescheitert. 


Mose lebte irgendwann im Zeitraum von 1400-1200 v.Chr. und sein Pharao war wahrscheinlich Ramses II. (1314-1224 v.Chr.), also 2 Generationen nach Echnaton oder es könnte auch Pharao Merenptah (1213-1204 v.Chr.) sein.


Sigmund Freuds Psychologie war immer orientiert an Konflikten um den Vater, den Patriarchen, der sexuell den Söhnen die Mutter wegnimmt und so autoritär herrscht (siehe Ödipuskomplex). Solch ein Herrscher ist auch der Pharao und Mose selber auch. Ob Mose wirklich gelebt hat, wissen wir nicht genau. Wenn ja, kannte er das monotheistische System von Amun Re und Aton. Vielleicht war er selbst Ägypter ohne Aussicht in der Thronfolge und Anhänger des monotheistischen Systems. Als die Israeliten aus Ägypten gingen, sah er seine Chance für einen Neuanfang mit einem neuen Volk und einem neuen monotheistischen Gott.

Die Nomadengruppe mit Namen "Medianitern", die selber aus dem Judentum stammte, hatten einen harten Gott-Vater.

Freud glaubte, dass Mose der sich immer wieder in Götterfragen verwickelt sah, in einem solchen Religionskrieg starb. Dementsprechend wäre er nicht der Gewinner, sondern der Verlierer im Kampf um das goldene Kalb (Polytheismus) gewesen. Mord führt nach Freud nachträglich zu einem Schuldkomplex, der zur Verehrung als Kompensation führt. Hier wird schon auf einen Erlöser spekuliert, der letztlich in der Form von Christus auch erschien. Aber das war nach über 1000 Jahren. Aber auch er wurde ermordet, verehrt und sollte nach seinem Tod alle Menschen von Schuld befreien. Aber bisher streiften wir nur unseren Gott, den Mose im Feuer erlebte.

Bisher konnte der Monotheismus sich nicht richtig etablieren. Er war eine Vorstufe vermischt mit vielen Nebengöttern, die einen Zentralgott verhindern wollten. Ein einziger Gott für so viele Fragen des Lebens, das war zu wenig.

Wir sprachen bisher hier nicht von unserem Gott der Bibel JHWH- Jahwe. Amun Re und Aton waren andere Zentralgötter, für die Ägypter waren sie aber Gott, so wie unser Gott.

Wie zerstreuten sich die 12 Stämme Israels (1200-1000 v.Chr.) die alle aus den 12 Kindern Jacobs entstanden sein sollen. Aber das waren ja nicht alle Israeliten. Letztlich waren die Juden eine Gesellschaft ohne Land und das wohl nicht zum ersten Mal. Der Sinai war ihr bevorzugtes Gebiet und Kanaan.

Unser Gott, den wir mit dem ersten Gebot anbeten ist nicht einfach Gott, sondern der Gott JHWH Jahwe, ursprünglich eine Lokalgottheit im Bereich der Shasu. Die Shasu waren ebenfalls Nomaden und hatten kein Land, werden mit der gleichen Gegend in Verbindung gebracht, wie der Name ihres Gottes -JHWH (Jahwe). Im 1300 v.Chr. ist Timna am Golf von Akaba eine Schürfstätte für Kupfer, das die Ägypter für ihre Waffen brauchten.

Die Shasu arbeiteten also in den Kupferminen von Timna, die zu einer Gegend gehörte in der sich Vulkane aneinanderreihen. Dadurch wird ihr Jahwe populär, weil er immer allgegenwärtig ist. Er ist Feuer. So kommt er auch nach Kanaan im Nord-Westen der arabischen Halbinsel, im Golf von Akaba. Die Wanderroute der Shasu erstreckt sich von Saudi-Arabien bis zum Sinai. Die arabische Halbinsel liegt auf einer Kontinentalplatte die langsam aber kontinuierlich nach Osten driftet. Dadurch entstehen an der Westseite Risse die sich in Vulkanausbrüchen äußern. Jahwe war also ursprünglich lediglich ein Feuergott.

1256 v.Chr. gab es einen gewaltigen Vulkanausbruch in der Gegend von Medina, das Zentrum der heutigen Moslems (die letzte Prägung des Gottes Jahwe) mit dem Grab Mohammeds. Wegen der Kontinentalverschiebung gab und gibt es auch heute noch Vulkanausbrüche z.B. 650, 1810, 2009 etc..

Jahwe, der Gott der Mose im Feuer erschien, hat mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit seinen Anfang in Saudi- Arabien genommen und wurde durch die Shasu bis Israel transportiert.

Der Religionsstifter für uns war allerdings Mose.

Das war um vielleicht etwa 1300-1200 v.Chr..
Folgendes weiss man heute. Zu dieser Zeit gab es eine extreme Dürreperiode die über 100 Jahre andauerte. Die Menschen flohen vom östlichen Mittelmeerraum hin zu Ägypten. Die Dürre ist belegt durch heutige Bohrkerne aus dem toten Meer, dem damaligen Gebiet Kanaan, die nachweisen dass es zwischen 1300-1200 v.Chr. kaum Regenfall gab, dafür aber eine ausgeprägte Dürre.

Die Juden, die also wieder wegen der bereits anfänglichen Dürre von Ägypten weggeschickt werden (umgekehrt wie es in der Bibel steht), kämpfen sich nach Kanaan zurück, aber auch da leben inzwischen Menschen.


Das heißt, man floh nach Ägypten, weil das Klima da noch besser war. Die Ägypter hatten das Problem der Migration. Sie waren interessiert Menschen zu stoppen. D.H. man wollte Menschenmassen loswerden. Dazu gehörten auch die Juden und Mose war der natürliche Führer dieser Gruppe. Es war also genau umgekehrt wie die Bibel glauben lassen will. Mose der die Juden durch das Meer führt ist eher eine Propaganda, wie man ansonsten nur von kommunistischen Diktatoren wie Stalin, Mao und Kim Il-Sung kennt.


Die Bewältigung dieser Dinge wurde letztlich Josua übertragen der sie mit äußerster Brutalität durchsetzt. Er war der General der die Juden nach Israel zurückführte und den freien Raum erkämpfte. Welche Mittel er dafür in Anspruch nahm ist ein Kapitel für sich (Bestimmt fielen die Mauern der Städte, die ihm im Weg standen nicht dadurch, dass sie mit Musik umrundet wurden. Es hört sich aber gut an und unterstreicht die Macht Gottes). Angeblich brauchten die Juden 40 Jahre, obwohl die Strecke in 40 Tagen zurückzulegen ist. Sigmund Freud bezweifelt in seinem Buch "der Mann Moses und die monotheistische Religion", das er im letzten Jahr seines Lebens schrieb (London 1939), dass Mose nur eine Person gewesen wäre.


Das war gerade das Jahr, indem Wilhelm Reich Freuds Libido- Lebensenergie Orgon in Skandinavien entdeckt hatte. Freud hatte in der Zeit bevor er sich mit Reich 1934 zerstritt immer gefordert, dass es eine spezifische Lebensenergie geben müßte. Von der Entdeckung Reichs wird er nichts mehr wahrgenommen haben. Der Krieg, die Verfolgung der Juden, dem seine 4 Schwestern zum Opfer fielen (sie starben in Konzentrationslagern durch Tötung), diese Zeit hatte ganz andere Probleme. Die Prinzessin und Psychoanalytikerin Marie Bonaparte schaffte es durch ihren Einfluss und Geld Freud nach London zu bringen wo er die letzten Jahre mit seiner Tochter Anna lebte.


Was Mose betrifft: Mord war nicht selten in der Zeit der sozialen Spannungen und Mose lebte eben solange bis er an den Berg Nebo kam, im Norden von Jordanien, von dem man aus das gelobte Land sehen konnte. Wahrscheinlich konnte er es nicht betreten weil man ihn zu dieser Zeit nicht mehr brauchte. Man wollte neue Führer in einem neuen Land.


Von Anfang an gab es 2 Gruppierungen im neuen Reich der Juden, im Norden am Wasser Israel und mehr im Landinneren und südlich Juda. Die Stadt Jerusalem befand sich in der Mitte. Auch hier gibt es andere Religionskulte wie Baal und Seth (Kriegsgott) etc.. Die Fruchtbarkeitsgöttin Aschera nimmt da immer eine Sonderstellung ein, da sie zu Jahwe gehört. Wir haben also hier Israel/Juda. Wahrscheinlich kommen da die Religion der Juden und der Begriff für das Volk, das Volk Israel her.


König David (1000 v.Chr.) erwies sich als tatkräftiger Krieger gegen die Angriffe der Seevölker (dargestellt durch die Schleuder) und den Sieg über den Riesen Goliath. Er war der 1. König Israels.

Allmählich verschwindet Aschera, denn JHWH ist auch gleichzeitig jetzt ein Kriegsgott. Sie war jedoch lange Zeit präsent. Man brauchte einen weiblichen Teil, der fruchtbar ist. Jedoch nicht im Krieg.

Die weibliche Rolle verkörpert heute in der katholischen Kirche die Mutter Maria, die oft im Mittelpunkt des Gebetes steht. Jedoch nicht mehr sexualökonomisch als Fruchtbarkeitsgöttin. Sie ist Mensch und unsexuell, rein spirituell.


Den ersten festen Tempel aus Stein baut König Salomon (10. Jahrhundert v.Chr.) in Jerusalem. Und auch hier ist wieder Aschera als weiblicher Teil Gottes auf den Altären vertreten.


Um 926 v.Chr. gibt es einen Konflikt zwischen Israel und Juda. Israel wird vom Meer aus von den Assyrern bedrängt und so flieht man nach Juda, das vom Meer abgeschnitten ist und somit schlechtere ökonomische Bedingungen hat.

620 v. Chr. geben die Assyrer Israel wieder frei, das sie um 700 v.Chr. besetzt hatten.

Zu dieser Zeit ist Joschija König (640-609) v. Chr. in Juda, Nachfolger von Amons (Juda). Er ist ein harter Herrscher und schmeißt Aschera wieder aus dem Tempel und somit ist ausschließlich wieder Jahwe Gott von Israel und darf ab jetzt nur noch im Tempel selber verehrt werden (keine Hausaltäre mehr).


Im 7. Jahrhundert v.Chr. entstehen die ersten Texte zur Bibel, die im Tempel gelagert werden. Die Juden fangen sehr spät an ihre mündliche Lehre (orale Tradierung) schriftlich niederzulegen. Der Anbeginn der Bibel hat stattgefunden.


587 v.Chr. greifen die Babylonier Israel an und zerstören den Tempel. Weitgehend gehen alle Schriften verloren. Das 5. Buch Mose wird in späterer Zeit in einer Felsspalte gefunden. Es enthält viele Regeln. Alle arbeitskräftigen Menschen werden nach Babylon verschleppt, das weltoffener ist als Israel und Juda.

Hier entsteht die konsequente Arbeit an der Bibel als religiöses und kulturelles Erbe eines Volkes, das (alte) Testament. Juden und Israeliten sollen sich daran halten.
Die Bibel ist ein Buch das den alten Kult der Israeliten und Juden bewahren will. Also ist die Bibel auch ein politisches Kult- Buch. Das Volk wird als ein kulturelles Erbe definiert, das immer noch hofft von Gott auserwählt worden zu sein und von ihm beschützt zu werden. Hoffnung und Realität klaffen schon damals sehr auseinander. 

Assimilation ist unerwünscht. Die Bibel soll das stoppen. Da Babylon aber sexualökonomisch offener war, als das Judentum, kann man sowas nicht aufhalten. Auch durch Beschneidungen nicht. Auch in den Kriegszeiten,1.und 2.Weltkrieg gab es auch Liebesverhältnisse mit dem Feind, was auch nur allzu verständlich ist. Das gemeine Volk hat mit Politik nichts zu tun.


Jahwe (Gott) hat also jetzt eine geschriebene Geschichte und nicht nur eine orale Tradierung. Bis heute ist die Bibel immer noch ein Bestseller (ich muss gestehen, dass auch ich 2 Ausgaben habe, wenn auch nur zu Studienzwecken). Die Gefangenschaft dauerte etwa 50 Jahre dann können die Israeliten und Juden wieder in ihre Heimat zurückkehren



NEUZEIT
Mit der Weltherrschaft der Römer geriet auch Israel unter die Fuchtel eines neuen Unterdrückers. Im Jahr 63 v.Chr. zerstörte der Feldherr Pompeius den Tempel in Jerusalem erneut.
Jesus der nach unserer Zeitrechnung im Jahre 0 geboren wird soll Gottes Sohn sein, quasi Gott auf Erden, aber nicht Gott sondern eigenständig als Sohn. Wir haben jetzt die Dreifaltigkeit: Vater, Sohn und heiliger Geist.
Die Geburt soll jungfräulich gewesen sein. Aber Gott ist der Vater. Engel erscheinen aus dem Himmel. Die Geburt ist einfach, in einem Stall während der römischen Volkszählung. Josef, der Mann von Maria gehört zur Familie des ehemaligen Königs David (Haus David).
Jesus ist ein Renegade- vielleicht ein Hippie seiner Zeit. Zunächst ist er mit seinem Vater Bauarbeiter, später als er predigt arbeitet er nicht mehr und wird versorgt. Zunächst ist er auffällig wegen seiner Gelehrsamkeit, später wird er kurzzeitig zum Provo, greift die Händler am Tempel an und verhält sich so als wenn er Hausherr wäre. Er lehrt eine lebendige Lehre, voller Mitgefühl. Aber er ist kein früher Sexualökonom, sondern vergeistigt. So stellt ihn die Bibel jedenfalls hin. Ob er ein Verhältnis mit Maria Magdalena hatte bleibt im Unklaren. 

Wie verhielten sich die Juden sexualökonomisch? Mußte man verheiratet sein um sexuell sein zu dürfen? Wir haben hier eine Dunkelzone. Ehebruch indes wurde mit dem Tode, durch Steinigung bestraft, zumindest was die Frauen betraf. Galt das für beide Geschlechter? Und konnten sich die Jugendlichen die Hörner abstoßen oder waren solche Mädchen bereits Schlampen, für immer verbrannt. Es scheint so zu sein. Nur jungfräulich bekam man eine gute Ehe. Alles andere wurde in einer Dunkelzone abgemacht und Prostitution gab es wohl zu jeder Zeit. Kurz: wir haben keinen sexualökonomischen Report. Der Gegenspieler dieser Zeit ist Barabbas, ein Revolutionär aus dem Volk, der gerne einen politischen Umsturz durchführen möchte. Das ist nicht Jesus`s Sache, trotzdem gilt er als Unruhestifter und die Römer und die traditionellen Juden möchten ihn gerne loswerden.

Eine übliche Strafe ist damals die Kreuzigung.
Jesus verteidigt sich nicht gegen die Vorwürfe und so gibt es schon bald ein Urteil, TOD. Den Gelehrten JHWHs kommt das entgegen. Sie wollen ihre Macht behalten.
Eine Spekulation besagt, dass Jesus in Indien Yoga-Praktiken erlernt hat. Schließlich ging er auch mal zwischendurch auf dem Wasser und holte Tote wieder ins Leben zurück, zauberte Fische und Brot. Heute würde man sagen, er war ein Mann der Siddhis (Kräfte) besaß. Oder ist alles nur ein Mythos?

Doch das Sterben ist vorprogrammiert, weil Jesus damit die Menschheit rettet, wenn er stirbt und man sich ihm anschließt. 


Der Psychoanalytiker Wilhelm Reich hält das nun für einen wirklichen Mythos. Für ihn ist Jesus ein ehrlicher Mensch, ohne die neurotische Verlogenheit des heutigen Neurotikers. Wie Jesus dem entging ist unbekannt. Er ist im damaligen Palästina eine unbequeme Person mit der man einfach kurzen Prozess macht. Die Juden sind daran nicht unbeteiligt. Ab da ist die Religion wieder geteilt.


Viel Anhang findet Jesus bei den Todgeweihten. Dazu gehören damals alle Christen, die Gladiatoren in Rom etc.. Christen sind per se zum Tode verurteilt. Sie sind Ketzer für die Juden und stören Rom politisch. Den Christen ist das weitgehend egal. Denn Jesus versprach, dass jeder der an ihn glaubt nach dem Tode in sein Himmelreich kommt. Das ist das Reich Gottes- die Ewigkeit. Wilhelm Reich glaubt nun, das dieser Himmel nur deshalb versprochen wird, um den Mord an Jesus zu legitimieren. Der gemeine Mord wird versüßt. Nach Reich wird der Christusmord überall verübt, wo das Leben verbogen wird. Das beginnt spätestens bei der Geburt (siehe auch meinen Artikel "Roseday und Hebammensterben")


380 wird das Christentum durch den römischen Kaiser Konstantin den Grossen zur Staatsreligion. Sie wird in alle Provinzen Roms transportiert, kommt somit auch nach Deutschland.

Im 7. Jahhundert entsteht in Arabien durch Mohammed der Islam. Alle 3 Religionen Juden, Christen und Islamisten sehen in Abraham (2000 v. Chr.) ihren UrVater.
Im Jahre 632 stirbt der Religionsgründer Mohammed ohne einen Nachfolger benannt zu haben. Auch hier spaltet sich die Religion in Sunniten und Schiiten. Jedoch nur der Islam ist die wahre Religion! Ihr Hauptstaat ist Saudi-Arabien. Und jetzt sind wir wieder da wo alles anfing. Die Spaltung kommt durch einen Familienstreit aus der Sippe Mohammeds.

1095 begannen die Christen den ersten Kreuzzug gegen die Mohammedaner, den Papst Urban der 2. ausrief. 

Er war politisch, wirtschaftlich und religiös motiviert. Nur der 1. der 4 Kreuzzüge war für die Christen erfolgreich. Die europäischen Christen eroberten, heißt befreiten Jerusalem von den Moslems. Es gab kein Pardon. Alle Feinde starben. Die Ritter standen bis zu den Knöcheln in Blut. 
 
Im 16. Jahhundert spaltet sich die christliche Kirche durch Martin Luther. Seitdem gibt es Katholiken und Protestanten. Hier wollte Luther im Eigentlichen nur eine Reform. Die Spaltung kam wegen der Härte des Papstes, der Geld für seinen Dom in Rom wollte.
Damals kam man nur in den Himmel wenn man dafür bezahlte, "wenn die Münze im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt". Das war Luther zu viel.
Dem Kaiser Karl V. war Luther zu viel und so wurde Luther vogelfrei. Sein Landesherr, der sächsische Kurfürst Friedrich der Weise entführte Luther zum seinem Schutz auf die Wartburg, wo Luther die Bibel ins Deutsche übersetzte. Damit konnten nicht mehr nur die Pfaffen alleine die Bibel auslegen.
In diesem Zuge entstand auch der 30-jährige Krieg.
Nach der Entdeckung des Buchdrucks konnten alle die Bibel lesen (vorausgesetzt sie konnten lesen).
 
1526 wurde die Kirche politisch entmachtet und es entstand die Trennung von Kirche und Staat. Der Reichstag zu Augsburg beschloss 1555 den Religionsfrieden indem, vereinfacht gesagt, niemand wegen seiner Religion gedemütigt, verfolgt und bekriegt werden durfte.

Bereits 1740 lautete der geflügelte Ausspruch von Friedrich dem II., König von Preußen „Jeder soll nach seiner Façon selig werden". 1812 waren nach dem preußischen Judendekret die Juden Inländer des deutschen Staates.

Aber die Judenfeindlichkeit gibt es schon seit langer Zeit, länger als die Christusgeschichte, von der man ableitet, die Juden hätten Christus verraten und ermordet.
Es ist schwer zu sagen was die Juden so unbeliebt machte. Waren es Motive wegen der unterschiedlichen Religion? Aber die Deutschen mussten ja nicht in die Synagogen gehen. Im Mittelalter verweigerte man ihnen die Mitgliedschaft bei den Ständen, die angesehen waren, und drängte sie ins Geldgeschäft ab. Lange durften sie nur das tun, weil Geld zunächst keinen gesellschaftlichen Wert hatte. Waren sie erfolgreich neidete man ihnen das, nannte sie Wucherer oder anderes.

1103 stellte Kaiser Heinrich der IV. die jüdische Bevölkerung auf der gesamten Fläche "des heiligen römischen Reiche deutscher Nation!" unter seinen Schutz.

Aber er ließ sich das teuer bezahlen, brach aber später diesen Bund, weil die regierenden Fürsten der Länder mehr zahlten.
So ließ Heinrich es zu, dass es in einer Stadt in Bayern eine Judenräumung gab, obwohl Heinrich versprochen hatte, das das nicht geschehen würde. Letztlich wurde mit der Aussiedlung aus der Stadt so verfahren, dass man die Häuser in Brand setzte mit allen lebenden Personen drinnen um auch gleich die Juden los zu werden.
Antisemit, hieß es später, abgeleitet hat sich das von "Sem", einem Sohn Noahs.
 
1933 betritt Adolf Hitler die politische Bühne. Nazis sehen sich als die Arier, das nordische Herrenreich (obwohl die Arier aus dem heutigen Iran kommen, keine blauen Augen haben und auch nicht blond sind). Der Nährboden sind religiöse Geheimbünde mit der Idee einer nordischen Macht, von reiner Rasse, wie die Thule Gesellschaft es glaubt. Hingegen waren die Juden degeneriert, Ausschussware
Zwei verschiedene Kulturen, Juden und Christen die friedlich neben einander lebten. Mancher Jude war schon mehr ein Deutscher, als die Deutschen selbst.
Reich würde sagen, die emotionale Pest bricht aus. Es ist die europäische Zeit der Diktatoren. Auf der einen Seite Hitler, auf der anderen Stalin. Die Deutschen rauben die Juden völlig aus. Die Juden sind gut geeignet für das Ablassen des Frustes aus dem 1.Weltkrieg. Juden sind bösartiges verschlagenes Ungeziefer, das entsorgt werden muss. 

Man versucht nach dem Einmarsch in Polen die Juden in KZs zu bringen um sie zu entsorgen. Man möchte die ganzen Juden vernichten, außer den Arbeitssklaven die man für die dreckige Arbeit braucht. Wo ist da ihr schützender Gott JHWH. Der Gott ihrer Gegner ist auch JHWH. Bevorzugt Gott jetzt die Deutschen?

Bereits am 7. Mai 1933 gibt es eine Bücherverbrennung auf dem Gendarmenmarkt in Berlin.
Unter den Autoren sind auch Heinrich Mann, Sigmund Freud und Wilhelm Reich mit dessen Manuskript zu "Massenpsychologie des Faschismus"
Am 9. November 1938 zogen SA-Horden und andere Helfer durch die Nacht und schlugen Schaufenster bei Juden ein und raubten alles was sie nur konnten (Kristallnacht). Die Juden verstanden sehr langsam, dass es jetzt so weiter gehen würde. Wer aus Deutschland noch raus wollte musste sich beeilen. Täglich wurden Juden auf LKWs verladen um sie zum Güterbahnhof zu bringen, der sie in die Vernichtungslager fuhr.
Ende 1945 waren es 6 Millionen Juden, die man getötet hatte. Die Polizei war der SS untergeordnet und machte mit.

1897 gründete Theodor Herzl in Basel die Zionistische Organisation. Nachdem die UNO die Teilung des ehemaligen britischen Mandatsgebietes Palästina (britisch seit 1918, zuvor Randprovinz des Osmanischen Imperiums) beschlossen hatte, zogen die Briten ab. Die jüdische Bevölkerung des ehem. Mandatsgebietes rief im ihr zugesprochenen Teil am 14. Mai 1948 den Staat Israel aus.


Arabien war nicht vereinigt worden. Briten und Franzosen dachten gar nicht daran. So ging alles seinen Lauf.

David Ben-Gurion war von 1948 bis 1954 der erste Ministerpräsident des neuen Staates Israels. Diejenigen Juden, die nach Zion (Israel) auswandern wollten nannte man Zionisten.
So kamen Israeliten/Juden wieder in ihr Heimatland zurück, des Gottes JHWH, der ja auch unser Gott ist.
Nach zahlreichen arabisch-jüdischen Zusammenstößen schränkte Großbritannien 1939 die Einwanderung nach Palästina erheblich ein. Ben-Gurion rief zum Widerstand auf und forderte 1942 die jüdische Masseneinwanderung.
 
Trotzdem blieben die Juden ein Volk ohne eigenes festes Land. Seitdem es Israel gibt tobt der Krieg zwischen Juden einerseits und Palästinensern andererseits, die Moslems sind (JHWH). Ein Ende ist nicht in Aussicht.
Mein Orgontherapeut kam aus Israel. Er floh 1933, als es noch nur Palästina gab dorthin. Er ging nach Palästina, kam 1974 aus Israel zurück nach München.

1967 waren noch Nazis Polizisten, als der persische Scha sich die Zauberflöte in der Berliner Oper anhörte und der Befehl erteilt wurde: Knüppel frei. Benno Ohnesorg wurde von einem Polizisten von hinten erschossen. Die 68er entstanden, so wurden die Studenten genannt. Sie stellten ihren Eltern die Frage "Was habt ihr damals getan und was habt ihr gewusst von all den Morden an Juden."
Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht hieß eine spätere Parole. Auch hier gab es später eine Spaltung. Die einen tendierten zur Friedensbewegung, die anderen zur Gewalt.

Man kann also diese Spaltungen sehen. Zuerst Juden, dann Christen, später Mohammedaner. Alle zanken sich untereinander um den "wahren Glauben.".

Heute streben wir eine Verständigung unter den Religionen an. Keiner soll wegen seines Glaubens diskriminiert werden.

Aber auch mit extremen Gewaltverhalten muss man fertig werden. Ich denke Deutschland ist da auf einem sehr liberalen Weg. Wir können aus dem Erfahrenem verstehen, wie die Suche nach Gott die Menschen entzweit hat. Alle 3 Religionen, die sich auf Abraham beriefen sollten eigentlich brüderlich sein. Doch das Gegenteil ist der Fall.

Die ursprünglichen Anbeter JHWHs, teilen das neue Testament von dem alten ab und Mohammed interpretiert das Ganze wieder neu. Aber nicht nur das. Die Religionen spalten sich jeweils in ein Gegensatzpaar. Katholiken Protestanten,- Sunniten und Schiiten. Man könnte den Eindruck gewinnen, als wäre der "wahre" Gott JHWH dabei auf der Strecke geblieben. Die gesamte Politik war rein weltlich, die Klöster ausgenommen. Die Menschen sind ihren eigenen Weg gegangen.

JHWH hat die Juden nicht beschützt, konnte es wohl auch gar nicht. Die Juden sind durch die Nazis in ihren Tiefpunkt gelandet. Keiner, selbst die Nazis konnten es sich nicht vorstellen, dass die Juden so stillschweigend in ihren Tod gehen würden. Ausnahme war das Ghetto von Warschau.


Im Gegensatz dazu sind die Israeliten/Juden heute brutal. Israel liegt in einer Wüste, seit Beginn tobt dort der Krieg unter Brüdern und Schwestern. Auch diese jetzige Fraktion beschützt JHWH nicht, weil es ihn wahrscheinlich gar nicht gibt, außer im Gehirn vieler Leute. Jedes Mal wenn ich einen Gottesdienst im Fernsehn sehe, bin ich erstaunt wenn gebetet wird. Zu was wird gebetet. Heißt Gott einfach eine Kraft, die es irgendwo gibt?

Trotzdem hat sich eine riesige Industrie um JHWH gebildet, die alles beinhaltet: Unermesslich viel Gutes, aber auch Zerstörung von unschuldigen Naturvölkern, weil man ihnen den alten oder den jungen Gott aufdrängen wollte. Die Enthaltsamkeit führte zur Prostitution und zur Verelendung eines sonst gesunden Volksstammes. So etwas ist wahnhaft und kriminell. Man führte und führt noch immer Kriege.

Eins teilt sich in Zwei, die bekämpfen sich. Eine Synthese gibt es bis jetzt nicht. Ähnlich in der Orgonomie. Die Reichianer bekämpfen die Bioenergetiker. Die New York- Gruppe bekämpfte die Philadelphiagruppe und so weiter.

Funktioniert so Dialektik?

Meine Eltern waren Protestanten. Also war ich auch Protestant. Ich wurde getauft, von einem Pfarrer der einen so langen weißen Bart hatte, wie ich ihn heute selber trage, ging zur kirchlichen Sonntagsschule, besuchte ein protestantisches Internat, von dessen Leiter ich lernte, "dass Politik ein dreckiges Geschäft ist". Meine Konfirmation, auf die meine Mutter allergrößten Wert legte, war für mich die Hölle. Ich musste mir die Beatlehaare schneiden um Mitglied unserer Kirche zu werden, die 10 Gebote mit den ellenlangen Erklärungen von Martin Luther zu jedem Gebot ("Was ist das?" ) auswendig können. Das reichte mir. Gott war bei mir längst auf der Strecke geblieben. Nur hatte das keiner gemerkt und keinen hat es interessiert, mich zuletzt auch nicht.

Mit den Beatles hatte für mich sowieso eine neue Zeitrechnung begonnen. Mit recht sagte John Lennen, "die Beatles seien populärer als Jesus!" Als ich volljährig war und mein erstes Geld verdiente trat ich aus der Kirche aus um keine Kirchensteuer zu bezahlen.

In der Studentenbewegung störte mich vor allem die rigide Einstellung zur Sexualität durch die Kirche. Mein Beruf Sexualökonom zu werden stand im völligen Gegensatz zur kirchlichen Moral. Was Gott war oder nicht wusste ich damals nicht.

Bereits in der Schule lernte ich, dass man Gott sich nicht als alten Mann vorstellen könnte. Gott war eine Kraft, die hinter allem wirkt. Das war für mich schon intelligenter, trotzdem nicht fassbar. Ich liebte die Jesusgeschichten. Mein Mitschüler bekam von unserer Religionslehrerin eine Ohrfeige, weil er offen zu gab an Gott nicht zu glauben.  

Und was heißt das für die heutige Zeit?

Gott gibt es einfach, weil er sich etabliert hat. Oder dass es einen universellen Gott gab, bevor die biologische Spätentwicklung, das Telencephalon (Grosshirn) ihn konstruierte (Ludwig Feuerbach). Das würde aber bedeuten, dass der Geist vor der Materie da war und nicht umgekehrt. Für das erstere gibt es naturwissenschaftlich kein Indiz. Die Menschen möchten das psychologisch aber gerne glauben. Auch viele der Naturwissenschaftler. Eine Einheit über allem, von Natur aus gut. Ein Gott, der alle Probleme auffängt und nach dem Tod einen weiterleben lässt. Ob es ihn wirklich gibt oder nicht, oder ob er nur eine kleine Lokalgottheit war, Jahwe JHWH mit Namen, den wir heute als den wahren großen Gott verehren, Vater aller Dinge, spielt im pragmatischen Ablauf unserer Zeit außer in der Kirche keine Rolle mehr. Vielleicht stimmt auch beides. Gott gibt es und der Mensch hat ihn, als er biologisch konnte entdeckt.

In diesem Fall in einem brennenden Busch, als Gott neben vielen Göttern seiner Zeit. Manchmal ist politischer Zentralismus praktisch. Ein General- ein Volk, ein Gebot. Höchstens 10 Gebote, die das soziale Leben regeln.

In Friedenszeiten entwickelt sich eher ein Animismus. Die Ägypter hatten die Götter, die Griechen hatten die Götter und auch die Römer hatten die Götter. Es gab aber immer wieder einen Versuch einen Zentralgott zu etablieren, Gott ist ein Selbstläufer. Es gibt die wahrhaften Christen die an Jesus glauben und somit auch an JHWH (dessen 1.Gebot es ist "Ich bin der Herr dein Gott. Du sollst nicht andere Götter haben neben mir") und die, die Gott so benutzen wie man das halt hier in der Gesellschaft so tut, nämlich pragmatisch. Das heisst Gott gibt es weil es ihn gibt.

Gott auch jenseits von JHWH, kann eine Intelligenz sein, die man naturwissenschaftlich nicht nachweisen kann. Ein Faktor in der Natur und im großen Weltall. Tatsächlich wissen wir nicht viel über uns und über alles überhaupt. Wir leben, lieben, betreiben Naturwissenschaft, Philosophie und Ökonomie, mit oder ohne Gott. Es gibt viele Modelle was sein wird, wenn wir sterben. Da wird die Frage der Religion wieder eine Rolle spielen (Himmel oder Hölle) oder auch nicht.


Dieser Artikel wollte nachweisen, das unser allgemeiner Gott ursprünglich eine kleine Gottheit unter vielen auch im Raum Kanaan war. Nur der Transport der Shasu, die sich als Mitarbeiter in Ägypten verdingen mussten, machten ihn so groß, weil sie viel herum kamen (von Saudi-Arabien bis nach Kanaan). In der Bibel wird es Mose angedacht diesen Gott entdeckt zu haben, bzw. umgekehrt. JHWH der Vulkangott, der der Gott Israels wurde, entdeckt von Mose.


Hierbei muss bemerkt werden, dass Mose möglicherweise nur eine Kunstfigur ist, die für eine politische Bewegung stand. Das es also gar keine eigentliche Person gab. 


Um ihn entwickelte sich ein Mythos, wie der der alle Diktatoren umgibt. Oder vielleicht können wir die Sache auch umkehren. Jeder Diktator schafft sich seinen Mythos. Letztlich ist Religion ein Amalgan zwischen Seinsgefühl und Politik. Oder anders ausgedrückt: die Politik bringt die Religionen hervor und verlangt ihr die Gebote ab, die den sozialen Umgang regulieren.

So war es auch in Ägypten, wo alles anfing. Der Pharao war an der Spitze, er war der weltliche Vertreter Gottes (sinngemäß). So sahen es auch die Kaiser und Fürsten unserer Nation. Der Papst musste nur seinen Segen geben. Heute ist das anders. Politik und Kirche sind getrennt, also säkular. Religiöse Fragen dürfen die Politik nicht mehr beeinflussen. Das ist gut!

Den 3 monotheistischen Religionen stehen 2 indische entgegen. Bei den Hindus gibt es viele Götter, etwa 330 Millionen mit der Hierarchiespitze Vishnu, Brahma und Shiva.

Der Hinduismus kam Mitte der 60er Jahre nach Europa. Maharishi Mehesh Yogi gründete eine neue Weltreligion mittels der simplen Praxis eines individuellen Mantras.
Bis dahin war der Hinduismus für Europäer und Amerikaner nicht offen. Man darf dort nicht in Heiligtümer. Tatsächlich ist es so dass man als Europäer überhaupt kein Hindu werden kann.

Maharishi stellte es mit den Beatles richtig an mit einem Schlag berühmt zu werden. Maharishi etablierte tatsächlich eine neue weltweite Form des Hinduismus. Er kam zur richtigen Zeit. Alles war vorbereitet.


Ein bisschen schwieriger hatte es Osho (Bhagwan). Er gab seinen Schülern eine orangene Uniform und eine Malakette die sein Bild trug. Was in den Zentren geschah war recht progressiv. Man machte alle möglichen Praktiken von der "Dynamischen Meditation" bis zum "Therapieworkshop". In der Philosophie Oshos hatte auch Wilhelm Reich einen Platz. Osho war Professor für Philosophie und umfassend gebildet. Die Gruppe wollte dann in Amerika Fuß fassen und in Antelope, Oregon, USA kam es zum Desaster. 2 Osho-Gruppen bekriegten sich und eine von ihnen infizierte die Bevölkerung in The Dalles und Antelope mit Salmonellen, um eine Lokalwahl zu gewinnen. Es kam die Polizei und das FBI und Osho versuchte mit einem Privatjet zu fliehen, was ihm nicht gelang. Man machte einen Deal, dass Osho, wenn er aus den USA verschwinden würde, straffrei bliebe. Er kam dem nach und das verursachte das Ende der Bewegung. 


Rajneeshpuram war eine abgeschlossene Anlage mit einer bewaffneten Sicherheitsabteilung. Wie sich bei den FBI Untersuchungen zeigte wurden dort alle Telefonate abgehört und aufgezeichnet. In gewisserweise kann man diese Situation als ein KZ bezeichnen. Ähnlich verhielt es sich auch mit Otto Muehls Aktionsanalytischer Kommune, die Reichianische Prinzipien vertrat. Anfänglich eine fröhliche Hippi Gemeinschaft, wurde sie immer mehr zu einem Konzentrationslager mit einer durchgängigen Hierarchie, wo man geschorene Haare tragen musste und den Ort nicht verlassen durfte. Man war eingesperrt. Hier zeigt es sich wie aus anfänglich sehr progressiven Bewegungen, auf der einen Seite sexueller, auf der anderen Seite religiöser Natur, Konzentrationslager wurden, die es heute nicht mehr gibt, weil sie zu extrem waren. Beides war kein Weg in die Freiheit. Beides zeigt jedoch dass das letztliche Ende einer Idee ganz banale Tagespolitik ist. 


In der anderen indischen Religion, Buddhismus gibt es keine Gottheit. Buddha war kein Gott, er war Mensch und praktizierte geistige Vertiefung. Ich persönlich habe mich für eine buddhistische Perspektive entschieden. Trotzdem feiere ich ein privates Weihnachten, an dem meine Betrachtung auch bei Jesus verweilt. 


John Joachim Trettin, 31.12.2018